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Der Zahnunfall

Oft geht der Besuch beim Zahnarzt, neben den regelmäßigen Prophylaxe- oder Vorsorgeuntersuchungen, mit einer Therapie von Parodontitis oder der handelsüblichen Karies einher. Weniger bewusst ist vielen Menschen, dass der sogenannte Zahnunfall einen weiteren großen Teil der Gründe ausmacht, warum man den Weg in die Praxis wählen muss. Rund dreißig Prozent aller Kinder geraten z. B. bei (Schul-)Sport- oder Freizeitaktivitäten in die unangenehme Situation, einen ausgeschlagenen oder beschädigten Zahn, meist einer der oberen Schneidezähne, behandeln zu lassen.

Unabdingbar ist in so einem Fall der sofortige Gang zum Zahnarzt, denn dieser kann Bruchstücke mittels eines Spezialklebers ggf. wieder neu befestigen, oder einen komplett verlorenen Zahn erneut in den Kiefer einsetzen. Beides setzt natürlich voraus, dass Zahn oder Zahnstück überhaupt noch vorhanden und zudem in einem erhaltungsfähigen Zustand sind.

Ein für viele Menschen vollkommen unbekanntes Hilfsmittel kann hierbei wesentliche vorteilhafte Dienste für das Überleben des Zahnes erweisen: die Zahnrettungsbox mit ihrer speziellen Nährlösung.

Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass abgebrochene Zahnstücke oder komplett ausgeschlagene Zähne meist in kürzester Zeit austrocknen. Besonders betroffen sind hierbei jene Zellen, die an der Oberfläche der Zahnwurzeln sitzen und für ein ordentliches Wieder-Anwachsen verantwortlich sind. Sie sterben ohne das passende feuchte Milieu innerhalb weniger Minuten ab. Von großer Bedeutung beim längeren Aufbewahren ist vor allen Dingen die korrekte Nährlösung, damit eine erfolgreiche Behandlung überhaupt durchgeführt werden kann, denn nicht jedes Milieu bewährt sich gleichermaßen gut.

Manche Flüssigkeiten eignen sich gar nicht für die Aufbewahrung, während andere das Austrocknen und Absterben der Zellen lediglich ein wenig aufhalten können. Neben der optimalen Lagerung des Zahnes in der speziellen Lösung der Zahnrettungsbox, kann man sich im Bedarfsfall übergangsweise mit anderen Flüssigkeiten behelfen, die jedoch nur einen sehr kurzzeitigen Not-Ersatz darstellen.

Vollkommen ungeeignet für die Erhaltung des Zahnes ist naturgemäß die Trockenlagerung. Gleichfalls schlecht sind normales Wasser oder ein mit Wasser befeuchtetes Tuch, da die wichtige Nährlösung für den Fortbestand der Zellen fehlt. Auch das landläufig für ausreichend empfundene Aufbewahren des Zahnes im Mund birgt neben der Gefahr des Verschluckens das hohe Risiko einer Infektion mit Bakterien.

Kurzzeitig kann das Lagern in einem mit Speichel gefüllten Gefäß für ca. 15 – 30 Minuten akzeptiert werden. Gleiches gilt für den Transport in Plastikfolie oder in isotoner Kochsalzlösung aus der Apotheke. H-Milch dagegen sichert eine Überlebensdauer von bis zu zwei Stunden.

Einzig die Zahnrettungsbox mit ihrer besonderen Nährlösung kann eine optimale und dennoch nur übergangsweise Lagerung für einen Zeitraum von 24 – 48 Stunden gewährleisten. Besonders wichtig ist es zu berücksichtigen, dass speziell ein komplett ausgeschlagener Zahn häufig mit weiteren Verletzungen am oder im Mundraum verbunden ist, die dann meist zuerst behandelt werden müssen. Somit stellt nur die Zahnrettungsbox eine adäquate Aufbewahrungsform über mehrere Stunden hinweg dar.

Erleiden Sie oder jemand aus Ihrem Umfeld nun einen Zahnunfall, sollten folgende immanente erste Schritte befolgt werden:

  1. Suchen Sie das Bruchstück oder den ausgeschlagenen Zahn
  2. Berühren Sie auf keinen Fall die Zahnwurzel, sondern lediglich die Zahnkrone
  3. Der Zahn darf weder gereinigt noch desinfiziert werden, Schmutz einfach dranlassen
  4. Den Zahn auf keinen Fall austrocknen lassen, sofort in die Zahnrettungsbox oder eine der anderen o. a. geeigneten Flüssigkeiten legen
  5. Unmittelbar Ihren/einen Zahnarzt oder die Zahnklinik aufsuchen. Wichtig ist hierbei auch die medizinische Dokumentation des Vorgangs für Ihre Versicherung (Schul-, Arbeits-, Sportunfall)

Eine Zahnrettungsbox gibt es von verschiedenen Herstellern. Sie ist für ca. €20,- in Apotheken erhältlich und gehört in jede Erste-Hilfe-Ausrüstung, wo sie nach ungefähr drei Jahren ausgewechselt werden sollte.

Veröffentlicht in: News, Allgemein am
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